Endlos-Hitze droht im Sommer: „Ganz Deutschland muss anfangen, sich vorzubereiten“

Der Dürre-Monitor vom Helmholtz-Institut zeigt, dass bereits Anfang Mai Deutschlands Böden unter schwerer Dürre leiden. Helmholtz-Institut

„Wenn sich die Prognose nächste Woche bestätigen sollte, dann müsste eigentlich ganz Deutschland anfangen, sich auf diese Mega-Hitzewelle vorzubereiten“, warnt auch Schenk. EIne Hitzewelle dieser Art brächte gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und den Wasserhaushalt mit sich. Eine anhaltende Trockenheit würde die Ernten gefährden und wohl auch die lokale Wasserversorgung unter Druck setzen.

Mehr aus dem Bereich Earth

EU macht Klima-Ausnahme für Autobauer, Experten besorgt: „Eine Katastrophe“
Donnerstag, 08.05.2025 | 19:29
„Im Osten geht die Sonne auf“: Der wilde Berliner Solar-Plan
Donnerstag, 08.05.2025 | 16:59
Eichhörnchen fallen von den Bäumen, weil sie nichts zu trinken finden
Donnerstag, 08.05.2025 | 16:22
Baerbocks Klimazarin verliert ihren Job – selbst ihr Nachfolger bedauert das
Donnerstag, 08.05.2025 | 15:37
Fußgängertaxi, Untergrund-Rad-Boxen: Sehen Sie, wo Japan uns längst abgehängt hat
Mittwoch, 07.05.2025 | 14:50
Wie viel der Klimawandel wirklich kostet – und wer die größte Zeche zahlen sollte
Mittwoch, 07.05.2025 | 11:34
Wie Deutschland jährlich 33 Milliarden Euro für verlorene Energie verpulvert
Mittwoch, 07.05.2025 | 11:12
Jetzt werden deutsche Forscher zu Abgas-Jägern aus dem All
Dienstag, 06.05.2025 | 14:43
In unserem größten Klimaschützer schlummert zugleich eine riesige Gefahr
Dienstag, 06.05.2025 | 10:53
Studie enthüllt die versteckten Milliardenkosten des Fleischkonsums
Dienstag, 06.05.2025 | 09:55

Meistgelesene Artikel der Woche

Warum Sie nie mehr "Sehr geehrte" in E-Mails schreiben sollten
Donnerstag, 24.04.2025 | 13:40
Neue Bahnstrecke wird zum Milliardenflop, weil Steigung für Züge zu anspruchsvoll ist
Donnerstag, 24.04.2025 | 06:36
Sechs Meter hohe Wellen, Panik an Bord: Aida-Schiff gerät in heftigen Sturm
Dienstag, 22.04.2025 | 18:13
Eltons Finale bei "Wer weiß denn sowas?" – Abschiedsgeschenk ist kurios
Sonntag, 27.04.2025 | 08:16
Schwanger von Massai auf Sansibar – dann geht Franzi durch die Liebes-Hölle
Samstag, 26.04.2025 | 09:04
„Hier funktioniert das“: Rentner hat dank Auswanderung keine Geldsorgen mehr
Donnerstag, 24.04.2025 | 06:08

ZDF-Meteorologe: „Die Extreme werden zunehmen“

„Nach einem zu trockenen Winter und Frühjahr ist kein ausreichender Regen in Sicht“, sagt auch der bekannte ZDF-Meteorologe Özden Terli zu FOCUS online Earth. „Das Defizit kann nicht schnell ausgeglichen werden, und die wiederkehrend stabilen Wetterlagen trocknen die Luft weiter aus.“

Angesichts des Klimawandels sei das keine Überraschung, so Terli. „Die globale Erhitzung macht sich wieder mal durch Extreme bemerkbar“, sagt der Experte. „Die Atmosphäre ist nicht mehr, wie sie vor 40 Jahren war. Das ist eine Tatsache, mit der wir in Zukunft noch mehr zu tun bekommen werden. Die Extreme werden an Häufigkeit und Stärke zunehmen.“

  • Ernteausfälle: Trockene Böden gefährden Getreide- und Gemüseernten, Preise könnten steigen. Auch Wälder und andere Ökosysteme leiden unter dem Trockenstress.
  • Gesundheitsrisiken: Hitzewellen erhöhen Gefahr für Kreislaufprobleme, besonders bei Älteren, Schwangeren und chronisch Kranken.
  • Wasserknappheit: Niedrigwasser in Rhein und Donau könnten Schifffahrt und Kraftwerke beeinträchtigen. Auch mögliche sinkende Grundwasserspiegel können die Trinkwasserversorgung in einigen Regionen gefährden.
  • Einschränkungen für Haushalte wie Verbote für Rasenbewässerung oder Poolauffüllungen könnten notwendig werden.

Erst in der vergangenen Woche betonte der Wasserexperte Tobias von Lossow bei einem Panel von DLD, Procter & Gamble und FOCUS online Earth, dass Deutschland in den letzten Jahren eine besorgniserregende Entwicklung erlebt hat. „Deutschland war früher wasserreich, aber die Situation hat sich verändert“, so von Lossow. „Wir bewegen uns auf eine Wasserknappheit zu, die uns zunehmend vor Herausforderungen stellen wird.“

Dramatischer Wasserverlust

Der Verlust von Wasser in Deutschland ist bereits dramatisch: Jährlich gehen rund 2,5 Milliarden Tonnen Wasser verloren, was ein Teil des globalen Trends ist. Seit der Jahrtausendwende hat die globale Bodenfeuchte um rund 2600 Milliarden Tonnen abgenommen. 

Diese Entwicklung ist auf zunehmende Dürreperioden, steigenden Grundwasserverbrauch und den Klimawandel zurückzuführen. Der Verlust hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die natürlichen Wasserkreisläufe und den Meeresspiegel.

Was Deutschland gegen die Dürre tun kann

Es gibt jedoch Lösungsansätze zur Bekämpfung der Wasserkrise. Laut Borchardt wurden im Rahmen der Nationalen Wasserstrategie bereits erste Schritte unternommen, um die Wasserversorgung in schwierigen Zeiten zu sichern. So wurden zusätzliche Wasserquellen erschlossen und benachbarte Regionen besser miteinander vernetzt.

Langfristig sind tiefgreifendere Maßnahmen erforderlich:

  • In der Landwirtschaft: Wassersparende Anbaumethoden wie die Tröpfchenbewässerung könnten helfen, den Wasserverbrauch deutlich zu senken.
  • In den Städten: Konzepte wie die Entsiegelung von Flächen, Dachbegrünungen und sogenannte Schwammstadt-Modelle könnten den Wasserrückhalt und die Regenwassernutzung verbessern.
  • In der Umweltpolitik: Die Renaturierung von Mooren, Feuchtgebieten und Flüssen hilft nicht nur, Wasser zu speichern, sondern wirkt sich auch positiv auf den Klimawandel aus.

earth

FOCUS online Earth widmet sich der Klimakrise und ihrer Bewältigung.
Faktenzentriert. Fundiert. Konstruktiv. Jeden Freitag als Newsletter.

Rechtstext wird geladen...

Das könnte Ihnen auch gefallen