„Hunderte tote Ukrainer“: Insider enthüllen, wie schlimm Trumps Abkehr ist

Die Entscheidung der US-Regierung , die Weitergabe militärischer Geheimdienstinformationen an die Ukraine auszusetzen, hat laut hochrangigen westlichen und ukrainischen Quellen schwerwiegende Folgen an der Front. Vor allem im Gebiet Kursk, das die ukrainischen Streitkräfte im vergangenen Jahr besetzt hatten, nutzen russische Truppen die neue Situation gezielt aus.

Ein ukrainischer Offizier, der anonym bleiben wollte, sprach in Kiew mit dem „TIME“-Magazin und sagte: „Als Folge dieser Unterbrechung gibt es Hunderte tote Ukrainer.“ Noch gravierender als der Verlust an Menschenleben sei aber der moralische Schaden, so der Offizier: „Der Feind hat jetzt einen klaren Vorteil.“

Trumps Sondergesandter: „Die Ukrainer haben sich das selbst eingebrockt“

Die Maßnahme erfolgte unmittelbar nach einem Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump am 28. Februar. Während des Treffens im Oval Office stellte Selenskyj infrage, ob Russland sich an einen möglichen Waffenstillstand halten würde. Trumps Reaktion war scharf: „Sie haben nicht die Karten in der Hand.“

Kurz darauf stellte die US-Regierung nicht nur die Lieferung militärischer Hilfe ein, sondern stoppte auch den Austausch von Geheimdienstinformationen. Trumps Sondergesandter für die Ukraine, General Keith Kellogg, verteidigte diesen Schritt: „Die Ukrainer haben sich das selbst eingebrockt.“

Russische Angriffe auf ukrainische Nachschublinien

Besonders betroffen ist das Gebiet Kursk, das die Ukraine in einer Offensive im August 2023 erobert hatte. Russland betrachtet die dortige ukrainische Präsenz als große Demütigung und setzt nun unter anderem Tausende nordkoreanische Soldaten ein, um verlorene Gebiete zurückzugewinnen. Laut dem Geheimdienstexperten Roman Pogorily ist die Hauptversorgungsroute für ukrainische Truppen dort „unter ständigem Beschuss. Eine normale Bewegung ist nicht mehr möglich.“

Die Ukraine sieht Kursk als Verhandlungsmasse für künftige Friedensgespräche mit Russland. „Wir werden Gebiet gegen Gebiet tauschen“, erklärte Selenskyj zuletzt der britischen „Guardian“.

"In allen russischen Gebieten haben wir jetzt Probleme“

Ein schwerwiegender Effekt des US-Rückzugs ist der Verlust des Zugangs zu Satellitenbildern, die für gezielte Angriffe mit HIMARS-Raketen verwendet wurden. Die Satellitenaufklärung ermöglichte es der Ukraine bislang, russische Kommandozentralen weit hinter der Front anzugreifen.

Sogar der US-Konzern Maxar Technologies, dessen Satellitenbilder die Ukraine oft für militärische Operationen genutzt hatte, hat die Bereitstellung dieser Daten eingestellt. Ein ukrainischer Regierungsbeamter bestätigte: „Nicht nur in Kursk, sondern in allen russischen Gebieten haben wir jetzt Probleme.“

Europäische Partner springen ein

Während die USA sich zurückziehen, versuchen europäische Geheimdienste, die Lücke zu füllen. Zwei ukrainische Offiziere bestätigten gegenüber „TIME“, dass bereits erste Unterstützung aus Europa eingetroffen sei. Doch ob diese den Rückzug der USA kompensieren kann, bleibt fraglich. „Wir sind wirklich dankbar für unsere europäischen Partner“, sagt einer der Offiziere. „Ohne diese Hilfe können wir nicht überleben.“

ce
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