Baerbock zeigt maßlose Selbstüberschätzung und macht Deutschland lächerlich

Annalena Baerbocks Lieblingsplatz war stets die große Bühne. In ihrer Zeit als Außenministerin legte sie größten Wert darauf, sich selbst als jemanden zu inszenieren, der Weltpolitik macht. 

Annalena Baerbock macht weiter Weltpolitik

Nennenswerte Erfolge waren ihr mit ihrer „feministischen Außenpolitik“ jedoch nicht beschieden. Und über Deutschlands Ukraine-Politik wurde letztlich im Kanzleramt entschieden, nicht im Auswärtigen Amt.

Nach der Wahlniederlage der Grünen waren der Ex-Außenministerin die Oppositionsbänke zu hart. Sie will weiter „Weltpolitik“ machen – demnächst als Präsidentin der UN-Vollversammlung in New York.

Dort hatte sie jetzt ihren ersten großen Auftritt. Vor der Vollversammlung stellte sie sich als einzige Bewerberin für das Amt vor, dem eher protokollarische Bedeutung zukommt. Wirkliche Macht hat die Präsidentin nicht.

Grüne will Brückenbauerin sein

Ob großer Einfluss oder nicht – um große Worte war die Grüne auch am Hudson nicht verlegen. Sie bot sich den UN-Mitgliedern als Brückenbauerin an.

Baerbock: „Sollte ich gewählt werden, werde ich allen 193 Mitgliedstaaten dienen – großen wie kleinen. Als ehrliche Vermittlerin. Als einende Kraft. Mit offenem Ohr. Und offener Tür“. 

Ach ja, für Nachhaltigkeit, eine andere Klimapolitik und die Gleichstellung der Geschlechter will sich die künftige Präsidentin auch einsetzen. Für eine einjährige Amtszeit klingt das alles ziemlich bombastisch.

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Baerbocks Wahl gilt als sicher, da dieses Amt der Bundesrepublik turnusgemäß zusteht. Allerdings hat Russland schon angekündigt, gegen sie zu stimmen. Schließlich hat Baerbock aus ihrer Unterstützung für die Ukraine nie einen Hehl gemacht.

Baerbocks Amtzszeit soll am 9. September beginnen. Dann kann sie genießen, was sie so liebt: Viele Begegnungen mit den Großen der Welt, viele Fernsehkameras und Statements, in denen sie gerne – meist in verschwiemelten Sätzen – ihre eigene Bedeutung für die Weltpolitik betonen kann.

Baerbock überschätzt sich und macht Deutschland lächerlich

Die UN-Botschafter werden sich ihren Teil gedacht haben, als Baerbock in ihrer Bewerbungsrede so tat, als regiere sie demnächst die Welt. Dabei kann sie nicht viel mehr, als die Tagesordnungen festzulegen und die Sitzungen der Vollversammlung zu leiten. 

Ohnehin wissen bei den Vereinten Nationen alle, dass Baerbock gar nicht Deutschlands erste Wahl für dieses Amt ist. Schließlich war dafür bereits die erfahrene Diplomatin Helga Schmid nominiert, die Baerbock jedoch rüde zur Seite schob. Das wirft kein gutes Licht auf Deutschlands politische Klasse.

Olaf Scholz (SPD) machte in der Endphase seiner Kanzlerzeit mit, weil er dem grünen Koalitionspartner den Gefallen nicht verwehren wollte. Und sein designierter Nachfolger Friedrich Merz nickte das alles ab, weil die CDU/CSU die Stimmen der Grünen zur Lockerung der Schuldenbremse brauchte. 

Schon Baerbocks Nominierung war eine Farce. Ihr erster Auftritt vor der Vollversammlung als „einende Kraft“ dürfte bei manchem UN-Botschafter unfreundliche Assoziationen an deutsche Großmannsucht ausgelöst haben. Auch wenn Baerbock sichtbar Gefallen an ihrem Auftritt fand - ihrem eigenen Land hat sie damit nicht genutzt. Sie hat es eher lächerlich gemacht. 

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