Friedmund lebt in Lehmhütte im Wald - TV-Doku zeigt sein Aussteigerglück

Ich habe ein Problem. Ich lebe mit Menschen in einem Haushalt, die der Unordnung frönen. Die nicht gerne wegwerfen. Die lieber saubere Kleidung in den Wäschekorb werfen, bevor sie diese höchst aufwendig in den Schrank hängen müssten.

Keine Angst, ich habe keine Messies um mich. Aber umgekehrt ist meine Ordnung legendär. Als Kind hatte ich einen kleinen Schrank für Puppenkleider. Wenn nur ein Teil in diesem Möbel nicht richtig gefaltet war, habe ich alles wieder ausgeräumt und korrekt gefaltet. 

Spooky? Da haben Sie wohl recht. Aber ich gehe konform mit Aussteigerin Christine in der Arte-Reportage „Das einfache Leben als wahrer Luxus“ (abrufbar in der Arte-Mediathek), die sagt: „Gegenstände loszulassen heißt auch, sich innerlich neu zu sortieren.“ 

Weniger ist mehr – mehr Klarheit, mehr Energie

Die Menschen in meinem Haushalt machen sich über mich lustig und sagen, sie seien froh, selber noch nicht ausgemistet worden zu sein. Sie dürfen bleiben, aber zwei Mal im Jahr, also im Frühjahr und im Herbst, miste ich meinen Kleiderschrank tüchtig aus. Da fällt dann mehr an als bei Christine im Arte-Film, die eine mittelgroße Ausmist-Tasche bereithält für die Dinge, die wegkönnen. 

Christine startet eine „Ausmist-Challenge“ auf Social Media. Sie sieht sich als Life-Coach. „Mit weniger zu leben“, erzählt sie in der Arte-Reportage, „bringe einem mehr Klarheit.“ 

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Zu viel zu haben, „raubt einem Menschen Zeit und Energie“. Deswegen ist sie auch mit ihrer Familie nach Portugal gezogen und hat das für sie anstrengende Berlin hinter sich gelassen. Zwei Zimmer, Küche, Bad statt Altbau auf 120 Quadratmetern. 

Konsum ist nur einen Klick entfernt? Friedmund lebt ohne Strom und Heizung

Minimalistischer Lebensstil scheint durchaus ein Trend zu sein. Manche Menschen fühlen sich überfordert vom Leben im Überfluss, von zu viel Konsum, vom Konsumzwang. Alles ist jederzeit verfügbar. Und seit Online-Shopping uns beherrscht, ist jeder Wunsch nur einen Klick entfernt. „Das einfache Leben als wahrer Luxus“ zeigt Gegenmodelle. 

Wir lernen Friedmund kennen, der im Hunsrück lebt. Also in einem Wald im Hunsrück. Er haust seit 34 Jahren ohne Heizung, ohne Strom und ohne Wasseranschluss. Einen Friseur hat der Aussteiger seit Jahren nicht besucht. Sein Wasser holt der Mann aus einer Quelle im Wald. Er befindet: „Das Leben ist dazu da, dass man es meistert.“ 

Der Aussteiger ist kein Influencer, aber er beeinflusst andere

Meistern heißt für Friedmund, mit dem Allernötigsten auszukommen. Er will nicht fremdbestimmt leben, er will sich nicht mit Menschen abgeben, „die mir nicht guttun“. 

Er sammelt und verkauft Heilpflanzen auf dem Markt. Dann geht er wieder zurück in seine Lehmhütte. Alwin, Friedmunds Sohn, lebt nicht mehr im Wald. Auch seine Frau ist weggezogen. 

Friedmund ist Einsiedler, das ist deutlich extremer als eine Ausmist-Challenge wie bei Christine. Aber als Idee ist das Aussteigen schon faszinierend. Friedmund ist kein Influencer, aber er beeinflusst andere, ist so etwas wie eine Berühmtheit in seiner Region. Ich belasse es allerdings beim Ausmisten des Schrankes zwei Mal pro Jahr.

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