Vom Staatssekretär zum Pontifex? Kardinal Pietro Parolin im Porträt

Pietro Kardinal Parolin (*17. Januar 1955 in Schiavon, Provinz Vicenza, Italien) ist seit dem 15. Oktober 2013 Kardinalstaatssekretär des Heiligen Stuhls und damit der einflussreichste Diplomat des Vatikans. Parolin gilt als pragmatischer Vermittler, der zentrale Verträge wie das Abkommen mit China von 2018 mitgestaltete und bei der Wiederannäherung zwischen Kuba und den USA vermittelt hat. Neben seiner Rolle als „deputy pope“ ist er einer der Top-Favoriten für die Nachfolge im Konklave 2025.

Pietro Parolins Weg in den Vatikan

  • 1980: Priesterweihe im Bistum Vicenza nach Abschluss philosophisch-theologischer Studien
  • 1983: Beginn des Studiums im kanonischen Recht an der Päpstlichen Universität Gregoriana
  • 1983: Aufnahme in die Päpstliche Diplomatenakademie
  • 1986: Eintritt in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls; erste Station in der Nuntiatur Nigeria (1986–1989)
  • 1989–1992: Tätigkeit an der Nuntiatur Mexiko; Mitwirkung an der vollen Anerkennung der Kirche und Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1992
  • 2002–2009: Untersekretär für die Beziehungen mit Staaten; Mitwirkung bei Atomwaffensperrvertrag, Wiederaufnahme Kontakte mit China (2005) und Anbahnung Beziehungen mit Vietnam
  • 2009: Ernennung zum Titularerzbischof von Aquipendium und Apostolischen Nuntius in Venezuela (17. August)
  • 2013: Berufung zum Kardinalstaatssekretär durch Papst Franziskus (31. August), Amtsantritt am 15. Oktober als jüngster Amtsinhaber seit 1929
  • 2014: Kreierung zum Kardinal (Kardinalserhebung) und Aufnahme in den Rat der Kardinalberater

Mehr aus dem Bereich Ausland

"30-tägige bedingungslose Waffenruhe“: Trump droht Russland und Ukraine
Donnerstag, 08.05.2025 | 22:56
Kasachstan feiert prunkvolle Militärparade und sendet deutliches Signal an Putin
Donnerstag, 08.05.2025 | 21:01
"Habemus Papam": Robert Prevost aus den USA ist neuer Papst
Donnerstag, 08.05.2025 | 20:11
China und Russland: Zwei Gleichgesinnte für eine neue Weltordnung
Donnerstag, 08.05.2025 | 18:11
Der Krieg wird für Putin zum Desaster – aus einem Grund macht er trotzdem weiter
Donnerstag, 08.05.2025 | 15:18
Militärexperte warnt: „Putins Umgestaltung hat gerade erst angefangen“
Donnerstag, 08.05.2025 | 14:10
Wegen Dronen-Angriffen: Mehr als 60.000 Flugzeug-Passagiere in Russland gestrandet
Donnerstag, 08.05.2025 | 13:43
Dänemark: Koranschändung vor Gericht
Donnerstag, 08.05.2025 | 13:21
Autobauer bekommen mehr Zeit für EU-Klimavorgaben
Donnerstag, 08.05.2025 | 12:26
Militärexperte rechnet ab: „Wir kippen Milliarden in nicht funktionierendes System“
Donnerstag, 08.05.2025 | 11:49

Meistgelesene Artikel der Woche

Warum Sie nie mehr "Sehr geehrte" in E-Mails schreiben sollten
Donnerstag, 24.04.2025 | 13:40
Neue Bahnstrecke wird zum Milliardenflop, weil Steigung für Züge zu anspruchsvoll ist
Donnerstag, 24.04.2025 | 06:36
Sechs Meter hohe Wellen, Panik an Bord: Aida-Schiff gerät in heftigen Sturm
Dienstag, 22.04.2025 | 18:13
Eltons Finale bei "Wer weiß denn sowas?" – Abschiedsgeschenk ist kurios
Sonntag, 27.04.2025 | 08:16
Schwanger von Massai auf Sansibar – dann geht Franzi durch die Liebes-Hölle
Samstag, 26.04.2025 | 09:04
„Hier funktioniert das“: Rentner hat dank Auswanderung keine Geldsorgen mehr
Donnerstag, 24.04.2025 | 06:08
Als Kardinalstaatssekretär verhandelt Pietro Parolin als oberster Diplomat, hier im Jahr 2015 mit John Kerry (Ehemaliger Außenminister der Vereinigten Staaten). IMAGO / piemags

Pragmatischer Diplomat zwischen Tradition und Moderne

Parolin gilt als pragmatischer Diplomat, der den Vatikan bei der Wiederannäherung zwischen Kuba und den USA 2014 unterstützte und maßgeblich das umstrittene Abkommen mit China 2018 mitverhandelte. In theologischen Fragen wahrt er traditionelle Lehren – etwa zur Ehe, wie „domradio.de“ berichtet – zeigt jedoch Offenheit für pastorale Reformen wie eine Überprüfung der Verpflichtung zum Zölibat.

„Papabile“ – Favorit für Papst Franziskus' Nachfolge

Als ranghöchster Kardinal unter 80 Jahren leitet Parolin voraussichtlich das Konklave nach dem Tod von Papst Franziskus und gilt als „papabile“—ein Favorit für die Nachfolge. Seine Kombination aus Kontinuität, Diplomatie-Erfahrung und moderater Reformbereitschaft macht ihn zu einem der aussichtsreichsten Kandidaten im Rennen um das Amt.

Das könnte Ihnen auch gefallen