US-Sondergesandter Kellogg schockiert mit „Maultier“-Aussage über die Ukraine

Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat in einer Rede die Einstellung der Ukraine-Hilfen mit dem Schlagen eines sturen Tieres verglichen. „Es ist wie einem Maultier mit einem Zwei mal Vier {Stück Bauholz - Anmerkung der Redaktion} über die Nase zu schlagen. Man hat ihre Aufmerksamkeit“, so der Ex-General bei einem Gespräch von Experten beim „Council on Foreign Relations“ am Donnerstag. 

Die USA hatten zu Beginn der Woche alle Militärhilfen und die zivile Unterstützung für die Ukraine eingestellt. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Vereinigten Staaten auch kaum noch Geheimdienstinformationen an die Ukraine weitergeben und so auch keine Zieldaten für die Himars-Raketenwerfer der Ukraine weitergeben .

US-Sondergesandter spricht über Ukrainer wie über sture Kinder

Zudem erklärte Kellogg, dass die Gespräche mit der ukrainischen Führung denen mit seinen zwei Enkeltöchtern ähneln würden. Diese würden sagen „Pop Pop, hör mir zu“. „Es ist nicht so, dass sie nicht wussten, was kommen würde. Sie bekamen eine ernste Mahnung. Ich hab es ihnen gesagt und es wurde ihnen letzte Woche gesagt“, so der Sondergesandte mit Bezug auf den Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. 

Kellogg erklärte, dass er Selenskyj mehrfach gedrängt habe, das Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA zu unterschreiben. Er betonte, dass wirtschaftliche Interessen der USA eine Art Sicherheitsgarantie seien. „Der Grund, warum er ins Weiße Haus kam, war, ein Dokument zu unterzeichnen, das besagt, dass wir so vorgehen werden - es ist nicht unterzeichnet“, sagte Kellogg über Selenskyj. „Mein Standpunkt wäre, und meine persönliche Überzeugung wäre, dass man nicht vorankommt, bevor man nicht ein unterzeichnetes Dokument hat. Punkt.“

Keith Kellogg: Haben von Russen „Merkzettel“ bekommen, von Ukraine nicht

Auf den Einwand der Moderatorin, dass Selenskyj anbiete, es zu unterschreiben und auch am Freitag beim Eklat im Oval Office bereit gewesen sei, es zu tun, reagierte Kellogg barsch: „Es gibt einen Unterschied zwischen dem Angebot, es zu tun, und dem, es zu tun.“

Auch zu Russland äußerte sich der Sondergesandte. So seien die Verhandlungen mit der Ukraine und Russland unterschiedlich verlaufen. „Haben wir ein Merkblatt von den Russen und haben wir ein Merkblatt von den Ukrainern? Die Antworten sind ja und nein“, so Kellogg. Der Ukraine habe man den Mineraliendeal angeboten. „Aber die sind hier ohne etwas rausgegangen“, so Kellogg weiter auf eine Frage von einem Zuschauer, der wissen wollte, ob es nicht unfair sei, dass die USA massiven Druck auf die Ukraine ausüben würden, aber bisher nichts von Russland gefordert hätten. „Ich stelle ihren Begriff davon, wer hier vernünftiger ist, infrage.“

Druck auf Ukraine wächst - Russland bleibt stur

Die Bemerkungen kommen nach einer Serie von Drohungen und massivem Druck aus Washington in Richtung Kiew. Erst am Dienstag betonte der ukrainische Präsident Selenskyj, dass keiner den Frieden mehr wolle, als die Ukrainer. Doch der Präsident beharrt für sein Land auf Sicherheitsgarantien. Die USA wollen diese jedoch nicht bieten. 

Russland hat derweil am Donnerstag eine vorübergehende Waffenruhe in der Ukraine abgelehnt. Der Vorschlag, der vor allem von der Ukraine und Frankreich unterbreitet wurde, eine einmonatige Unterbrechung der Angriffe aus der Luft und auf See zu vereinbaren, sei „absolut inakzeptabel“. Dies erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag vor Journalisten. 

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