Weniger Kilos? Mehr Sport! Das ist oft der erste Gedanke, wenn es ums Abnehmen geht. Aber wie wichtig ist Bewegung wirklich? Oder noch drastischer gefragt: Geht Abnehmen auch komplett ohne Sport?

Über Denise Bianchini

Denise Bianchini ist zertifizierte Gesundheits- und Ernährungsexpertin und spezialisiert auf Männer ab 40, die dauerhaft abnehmen wollen. Speziell für Führungskräfte und Selbstständige mit wenig Zeit entwickelte sie eine „10-Minuten-Methode“, die Fitness, Figur und Gesundheit gezielt auf Kurs bringen soll - ohne Diätdruck oder Sportzwang.

Sport allein reicht nicht zum Abnehmen

Die meisten glauben, dass beim Abnehmen an den Sportschuhen kein Weg vorbeiführt. Doch nicht nur meine Erfahrung mit Dutzenden von Menschen, die ich betreut habe, sondern auch die Wissenschaft gibt darauf eine klare Antwort.

Sport spielt nur eine untergeordnete Rolle und macht lediglich etwa 10 bis maximal 20 Prozent des Abnehmerfolgs aus. Der mit Abstand größte und effektivste Hebel ist hingegen die Ernährung.

Wissenschaftliche Studien belegen die geringe Wirkung von Sport

Das belegt unter anderem eine Studie der Loyola University, die herausfand, dass körperliche Aktivität zwar viele gesundheitliche Vorteile hat, aber für das reine Gewichtsmanagement weniger entscheidend ist als die Kalorienaufnahme. 

Eine Meta-Analyse aus dem British Journal of Sports Medicine kommt zu einem ähnlichen Schluss: Während Sport langfristig den Stoffwechsel ankurbelt und Muskelmasse erhält, ist der direkte Effekt auf das Körpergewicht relativ gering im Vergleich zur Ernährung.

Warum Ernährung der Schlüssel zum Gewichtsverlust ist

Man kann sogar ein gesundes Wohlfühlgewicht erreichen, ohne sich auch nur ein einziges Mal aufs Laufband zu schwingen. Sport ist natürlich förderlich – er kann die Pfunde schneller schmelzen lassen, Stress abbauen und das Herz-Kreislauf-System stärken. Aber er entscheidet nicht über Erfolg oder Misserfolg beim Abnehmen.

Die Illusion des Kalorienverbrennens durch Bewegung

Umgekehrt ist eine natürliche Gewichtsabnahme praktisch unmöglich, wenn die Ernährung völlig in die falsche Richtung geht. 

Eine falsche Nahrungsmittelzusammensetzung kann dazu führen, dass selbst intensive Sporteinheiten nicht viel bringen – denn wer unbewusst zu viele Kalorien aufnimmt, kann sie nicht so einfach "wegtrainieren". Die meisten Aktivitäten verbrennen nämlich viel weniger Kalorien, als man vielleicht denkt.

Kleine Ernährungsumstellungen mit großer Wirkung

Das bedeutet jedoch nicht, dass man Kalorien zählen oder sich alles verbieten müsste. Nein, die besten langfristigen Abnehmerfolge erzielt man, wenn man seine Ernährung in kleinen Schritten in die richtige Richtung lenkt, ohne dabei den Genuss zu verlieren oder den Alltag auf den Kopf zu stellen.

Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.