Alexander Zverev lästert nach bitterem Rom-Aus über die Bälle und seinen Gegner

Der erste Satz von Alexander Zverev am späten Abend in Rom gegen Lorenzo Musetti war nicht der erste in dieser Saison, nach dem es geheißen hat: „Den muss er doch gewinnen.“ Vier Chancen hatte Zverev, der auch in diesem Frühling auf der Suche nach seiner Topform ist, dazu - und alle bei eigenem Aufschlag. 

Dass Musetti dann das Comeback geschafft und das Publikum wieder ins Match gebracht hat, war dann die Wende zum Schlechteren.

Zverev schimpft nach Aus in Rom über die Bälle

Am Ende verlor Zverev das Match in zwei Sätzen. Und fand danach überraschende Aussagen. 

Zverev beklagte sich nach dem Aus in Rom über die Bälle und gab Musetti einen verbalen Seitenhieb mit. "Die Bälle waren ein Witz heute. Sie sagen, wir spielen in Monaco, Madrid und München mit den gleichen Bällen. Dann kommen wir hierher und die Bälle sind ganz anders. Sie sind sehr groß. Es ist schwierig, hier Winner zu schlagen", sagte Zverev.

Und dann teilte er gegen Musetti aus: "Er ist sehr abhängig von seiner Defensive. Er ist sehr abhängig davon, dass seine Gegner Fehler machen", sagte Zverev. Beide schlugen in der Partie über 2:16 Stunden 20 Winner. Während sich Musetti aber nur 22 vermeidbare Fehler leistete, waren es bei Zverev 36.

Nun gilt zunächst einmal festzuhalten: Musetti spielt eine grandiose Sandplatz-Saison 2025. Was für ein wundervoller Tennisspieler der auch erst 23-jährige Italiener ist! Das reicht von der Variation schon fast an Carlos Alcaraz heran, gegen den Musetti ja im Endspiel von Monte-Carlo auch deshalb verloren hat, weil er im dritten Satz durch eine Verletzung gehandicapt war. 

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Alcaraz wird auch der nächste Test für den Lokalmatador sein - der, geht es nach den Wünschen der Fans, im Endspiel am Sonntag am besten gegen einen Landsmann spielen sollte: Jannik Sinner.

Zverev hatte Musetti eigentlich im Griff

Aber Zverev hatte Musetti ja zumindest im ersten Satz bis kurz vor Schluss ganz gut im Griff gehabt. Bei, und das darf man ganz neutral anmerken, nicht optimalen Bedingungen für die deutsche Nummer eins. 

Der mag es gerne ein bisschen wärmer und schneller, die Bälle waren wohl auch nicht ganz nach dem Geschmack von Zverev. Andererseits: Er hat ja schon zwei Mal den Titel im Foro Italico geholt, zuletzt vor zwölf Monaten. Grundsätzlich liegen Zverev die Bedingungen also.

Wahr scheint aber auch zu sein: Bei den Männern ist im Moment vieles möglich. Wer hätte schon auf Jack Draper als Champion in Indian Wells gesetzt? Eher wenige. Oder auf Jakub Mensik als Sieger in Miami? Nicht einmal er selbst - Mensik wollte ja eigentlich schon wegen einer Verletzung zurückziehen. 

Sinner mit letzter Niederlage gegen Alcaraz

Wenn nun aber mehr Spieler daran glauben, große Turniere gewinnen zu können, dann steigt bei manchen auch das Selbstbewusstsein gegen die Favoriten. Bei Lorenzo Musetti kommt gegen Alexander Zverev noch dazu: die Erinnerung an die Siege gegen den Deutschen bei Olympia in Paris und im Herbst in der Wiener Stadthalle. Da gönnt man sich schon den einen oder anderen Stopp mehr, geht mit der Rückhand-Longline mehr Risiko ein. 

So gesehen ist Alexander Zverev auch ein Opfer des aktuellen Trends, in dem fast jeder jeden schlagen kann. Was bislang nur bei einem nicht zu beweisen war: Jannik Sinner. Dessen letzte Niederlage datiert bekanntlich aus dem vergangenen Herbst in Peking gegen Carlos Alcaraz.

Von Jens Huiber

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