Umgang der Fluggesellschaften mit schlafenden Passagieren wird zum "Sicherheitsproblem
Mehrere Vorfälle bei United Airlines sorgen derzeit für Aufsehen: Immer wieder bleiben Fluggäste schlafend in der Kabine zurück, nachdem das Personal und die übrigen Passagiere das Flugzeug bereits verlassen haben. In einigen Fällen saßen die Vergessenen sogar noch auf der Bordtoilette. Die US-Fluggesellschaft warnt nun offiziell vor der Praxis – auch, weil sie gegen Sicherheitsvorgaben verstößt.
Vorschrift missachtet – und ein Sicherheitsrisiko
Laut einem internen Memo an die Crewmitglieder von United sei es ein „erhebliches Sicherheits- und Rechtsproblem“, wenn Fluggäste nach der Landung allein im Flugzeug zurückbleiben. Die Flugbegleiter würden damit gegen US-Bundesvorgaben verstoßen: Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA schreibt vor, dass sich immer eine Mindestanzahl an Crewmitgliedern an Bord befinden muss, wenn Passagiere noch im Flugzeug sind. Das berichtet die Website „viewsfromthewing“.
„Diese Sicherheitskontrollen sind verpflichtend, um sicherzustellen, dass kein Passagier an Bord zurückbleibt“, heißt es in dem Memo weiter. „Toiletten müssen überprüft, Sitzreihen durchgesehen und sichergestellt werden, dass niemand schlafend oder versteckt im Flugzeug bleibt.“
Gewerkschaft gibt Reinigungspersonal die Schuld
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft hingegen sieht die Schuld nicht bei sich – sondern bei United selbst. Dass Reinigungspersonal häufig schon während des Aussteigens an Bord komme, sei ein Störfaktor, der die abschließende Durchsicht behindere.
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„Sogar kleinste Ablenkungen durch äußere Einflüsse können dazu führen, dass wir einen schlafenden Passagier im Sitz oder in der Toilette übersehen“, warnt die Gewerkschaft in einer internen Mitteilung. Und weiter: „Die Anwesenheit der Kabinenreiniger während des Ausstiegs kann unsere Sicht verdecken oder unbeabsichtigt ablenken.“
Wenn Kaffee zum Problem wird: Flugbegleiterin verrät, welche Getränkebestellung an Bord für Unmut sorgt
Dass das Kabinenpersonal im Alltag oft unter Druck steht, zeigt sich nicht nur bei vergessenen Passagieren. Auch kleine Dinge wie Getränkewünsche können für Frust sorgen – besonders, wenn sie schwierig umzusetzen sind.
Koffeinfreier Kaffee sorgt bei vielen Flugbegleitern für Unmut – häufig, weil er an Bord nicht verfügbar ist. Hinzu kommt, dass das Wasser für Heißgetränke oft aus schlecht gewarteten Tanks stammt, was hygienische Bedenken auslöst.
Fliegen 2025: 7 Fakten, die jeder Passagier kennen sollte
- 4,7 Milliarden Flugreisende weltweit: So viele Passagiere erwartet die IATA für das Jahr 2025 – ein neuer Rekord nach der Pandemie.
- 80 Prozent der Verspätungen entstehen am Boden: Ursachen sind meist Enteisung, Gepäcklogistik oder fehlende Crewmitglieder.
- 30 Minuten Check-in-Puffer reichen nicht: Airlines empfehlen mindestens 2 Stunden vor Abflug bei innereuropäischen Flügen, 3 Stunden bei Langstrecken.
- Durchschnittliche Kabinentemperatur sind 22 Grad: Deshalb besser eine leichte Jacke im Handgepäck mitnehmen.