Luxusurlaub 2025: Das sind die neuen Hoteltrends
Swim-up-Zimmer statt Strandspaziergang, Rooftop-Bar statt Lobby – viele Reisende setzen heute andere Prioritäten als noch vor ein paar Jahren. Design, Privatsphäre und Individualität stehen im Vordergrund. Wer als Hotel relevant bleiben will, muss genau darauf reagieren. Es geht nicht mehr nur um Komfort, sondern um Räume, die Haltung zeigen – in Architektur, Ernährung, Bewegung und Gesundheit. „Mit neuen Konzepten bei Poolgestaltung, F&B, Rooftops, Fitness und Design zeigt die Branche, wie wichtig es ist, den Puls der Zeit zu spüren und sich diesem anzupassen“, sagte Sven Schikarsky, Produktchef des Touristikonzerns Dertour, jüngst bei einem Gespräch mit dem Fachportal Tageskarte.io über Hoteltrends 2025. Die folgenden fünf Entwicklungen zeigen, wohin die Reise 2025 geht.
1. Pools als Aushängeschild
Der klassische Pool reicht vielen nicht mehr. Swim-up-Zimmer, also der direkte Einstieg vom Zimmer in den Pool, heißen die neue Stars unter den Hotelangeboten. Sie gelten heutzutage als Maßstab für Komfort und Privatsphäre – besonders bei einer jüngeren Zielgruppe. Der Pool wird zum Ort, an dem man sich zurückzieht oder trifft, ganz ohne Bademantelparade durchs Treppenhaus.
Wie konsequent sich dieser Trend umsetzen lässt, zeigt die Quellenhof See Lodge im Südtiroler Passeiertal: Lake Villas und Lake Suites mit direktem Zugang zum 4.500 Quadratmeter großen Badesee, dem größten dieser Art in der Region. Auch Häuser wie der Nesslerhof in Großarl setzen auf eigene Pools für Paare und auf Wasserflächen, die nicht nur funktionieren, sondern ästhetisch gedacht sind.
Mehr aus dem Bereich Urlaubs-Check
Meistgelesene Artikel der Woche
2. Nachhaltige Erlebnisgastronomie
Während bei Wellness oft noch Komfort vor Nachhaltigkeit steht, ist diese beim Essen längst im Mittelpunkt.Immer mehr Reisende wollen wissen, woher die Zutaten kommen, wie sie verarbeitet werden und ob das Küchenkonzept zur Region passt. Regional, saisonal, biologisch – diese Begriffe prägen das Angebot. Gesunde Ernährung wird dabei nicht als Verzicht verkauft, sondern als Teil eines Erlebnisses: Show-Cooking, Live-Cooking und Outdoor-Küchen bringen Nähe und Transparenz zu den Gästen.
Das Holzhotel Forsthofalm in Leogang im Salzburger Land beispielsweise setzt diesen Anspruch konsequent um: Im biozertifizierten Restaurant „ Kukka“ werden in der offenen Küche mit Holzkohlegrill und Brotbackofen die Gerichte frisch zubereitet, mit Zutaten, die zur Jahreszeit passen. Besonders hervorzuheben ist das Sharing-Prinzip beim Abendessen, das gemeinsames Genießen fördert – statt steifer Menüreihenfolge zählt hier das Erlebnis am Tisch.
3. Fitness und Frauengesundheit
Fitnessräume gehören längst zur Grundausstattung der meisten Hotels, genauso wie Yogakurse oder geführte Wanderungen. Wer sich abheben will, denkt Bewegung heute nicht isoliert, sondern als Teil eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts. Retreats zu Achtsamkeit, Ernährung oder mentaler Regeneration boomen. Begriffe wie „Longevity“ und „Bio-Hacking“ stehen dabei für den Versuch, Körper und Geist möglichst lange leistungsfähig und ausgeglichen zu halten.
Eine Entwicklung sticht besonders heraus: Frauengesundheit wird zum eigenen Thema. Immer mehr Hotels bieten Programme speziell für Frauen in verschiedenen Lebensphasen – rund um Menopause, Hormonbalance oder zyklusorientiertes Training. Die Hotelgruppe Six Senses etwa hat mehrtägige Retreats entwickelt, die sich genau darauf konzentrieren. Auch Häuser wie der Preidlhof in Südtirol oder das Bannwaldsee Hotel in Bayern reagieren auf die wachsende Nachfrage nach Wellness, die gezielt auf weibliche Bedürfnisse eingeht.
4. Rooftop-Boom
Was in Großstädten längst dazugehört, setzt sich zunehmend auch in Ferienhotels durch: Dachterrassen werden gezielt als Rückzugsorte angelegt – mit Ausblick, Luft und Abstand zum Gewohnten. Ob für einen Drink am Abend, eine Yogastunde am Morgen oder ein paar ruhige Bahnen im Skypool. Vor allem Adults-only-Häuser schaffen hier eigene Zonen mit klarer Gestaltung, bequemen Sitzplätzen und einer kleinen, durchdachten Speisekarte.
Zwei Beispiele: das Aguas de Ibiza Lifestyle & Spa mit Rooftop-Pool und Blick aufs Meer. Oder das Flemings Selection Hotel Frankfurt-City mit Skybar über den Dächern der Stadt.
5. Lifestyle-Design
Klare Linien, Naturmaterialien, warme Farben: In der Hotelarchitektur steht weniger das Design als Statement im Vordergrund – wichtiger ist, wie sich ein Raum anfühlt. Räume sollen Orientierung geben, Ruhe schaffen, Rückzug ermöglichen. Besonders jüngere Reisende suchen gezielt nach Orten, die reduziert gestaltet, technisch durchdacht und atmosphärisch stimmig sind – kein Showroom, sondern ein Platz zum Ankommen. Wie Dertour in seinem Trendbericht für 2025 festhält, stehen modernes Design, klare Strukturen und natürliche Materialien im Mittelpunkt – Gestaltung, die nicht nur auffällt, sondern Atmosphäre schafft.
Ein Beispiel für dieses durchdachte Zusammenspiel aus Design, Komfort und Individualität ist das Wellness- & Naturhotel Tonihof in Niederbayern, im Bayerischen Wald. Das Haus, das im April 2025 mit neuem Gebäude- und Spa-Trakt an den Start ging, bietet ein innovatives Konzept: Adults-only- und Familienbereiche sind räumlich wie atmosphärisch klar getrennt. Die neuen "Almsinfonie"-Suiten stehen für modernes Lifestyle-Design im besten Sinne – mit hellen Sandtönen, viel Holz, einer freistehenden Badewanne mit Bergblick und viel Raum für Rückzug und Ruhe.