Kontaktdermatitis: Ursachen und Schutzmaßnahmen

Kontaktdermatitis, auch als Kontaktekzem bekannt, ist eine häufige Hauterkrankung, die viele Menschen betrifft. Ob im beruflichen Umfeld oder im Alltag – fast jeder kann irgendwann auf eine Substanz stoßen, die eine Hautreaktion auslöst. Was genau ist Kontaktdermatitis, wie erkennt man sie und was kann man dagegen tun?

Was ist Kontaktdermatitis?

Kontaktdermatitis ist eine entzündliche Hautreaktion, die durch direkten Kontakt mit einer bestimmten Substanz ausgelöst wird. Diese Substanz kann entweder ein Reizstoff (irritative Kontaktdermatitis) oder ein Allergen (allergische Kontaktdermatitis) sein.

Irritative Kontaktdermatitis

Die irritative Kontaktdermatitis ist eine nicht-allergische Hautreaktion, die auftritt, wenn eine Substanz die Hautbarriere direkt schädigt. Häufig betroffene Reizstoffe umfassen:

  1. Säuren und Laugen in Reinigungsmitteln und Abflussreinigern
  2. Lösungsmittel wie Aceton im Nagellackentferner
  3. Reinigungsmittel und aggressive Seifen
  4. Pflanzen wie Paprikapflanzen und Christsterne

Menschen unterscheiden sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber diesen Substanzen, wobei Faktoren wie Alter und Umweltbedingungen eine Rolle spielen.

Allergische Kontaktdermatitis

Die allergische Kontaktdermatitis wird durch eine immunologische Reaktion der Haut auf ein Allergen ausgelöst. Häufige Allergene sind:

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  1. Metalle, insbesondere Nickel in Schmuck
  2. Konservierungsmittel und Duftstoffe in Kosmetika und Hautpflegeprodukten
  3. Pflanzen wie Giftefeu
  4. Gummi und Latex in Handschuhen und anderen Produkten

Ein allergisches Kontaktekzem tritt in der Regel erst nach mehrmaligem Kontakt mit dem Allergen auf, da der Körper sich zunächst sensibilisieren muss.

Symptome der Kontaktdermatitis

Unabhängig von der Ursache verursacht eine Kontaktdermatitis Symptome wie:

  1. Rötung und Juckreiz, die bei einer irritativen Dermatitis stärker schmerzen und bei einer allergischen eher jucken
  2. Blasen und nässende Stellen, die sich oft in Krusten und Schuppen verwandeln
  3. Schwellungen und trockene Haut, insbesondere bei chronischen Fällen

Die Diagnose basiert auf der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung durch einen Arzt. Dabei wird die Krankengeschichte des Patienten gründlich untersucht, und in vielen Fällen kann ein Patch-Test (Epikutantest) durchgeführt werden. Hierbei werden kleine Pflaster mit möglichen Allergenen auf die Haut geklebt, um die Reaktion zu beobachten.

Vorbeugung und Schutzmaßnahmen

Die beste Vorbeugung gegen Kontaktdermatitis besteht darin, den Kontakt mit bekannten Reizstoffen und Allergenen zu vermeiden. Dazu können folgende Maßnahmen beitragen:

  1. Schutzhandschuhe tragen, insbesondere bei der Arbeit mit chemischen Substanzen
  2. Hautschutzcremes verwenden, die eine Barriere gegen Reizstoffe bilden
  3. Hypoallergene Produkte wählen, um den Kontakt mit gängigen Allergenen zu minimieren

Behandlung von Kontaktdermatitis

Die Behandlung zielt darauf ab, den Juckreiz zu lindern und die Haut zu heilen. Zu den häufigsten Maßnahmen gehören:

  1. Kortikosteroide, die auf die Haut aufgetragen werden, um Entzündungen zu reduzieren
  2. Antihistaminika, die oral eingenommen werden können, um den Juckreiz zu lindern
  3. Vermeidung der auslösenden Substanz, was oft der beste Weg ist, um eine Heilung zu erreichen

Mit der richtigen Behandlung und Vorbeugung können die meisten Fälle von Kontaktdermatitis gut in den Griff bekommen werden. Bei einer allergischen Kontaktdermatitis besteht jedoch das Risiko, dass die Symptome bei erneutem Kontakt mit dem Allergen wieder auftreten.

Ansprechpartner und Anlaufstellen

Bei Verdacht auf eine Kontaktdermatitis sollten Betroffene sich zuerst an ihren Hausarzt wenden. Dieser kann die ersten Schritte zur Diagnose und Behandlung einleiten und gegebenenfalls an einen Dermatologen überweisen. Weitere Unterstützung bieten:

  1. Dermatologen: Fachärzte für Hauterkrankungen, die spezielle Tests durchführen und individuelle Behandlungspläne erstellen können
  2. Arbeitsschutzexperten und Betriebsärzte: die helfen können, berufliche Auslöser der Krankheit zu identifizieren und Schutzmaßnahmen zu implementieren
  3. Apotheken: die geeignete Pflegeprodukte und erste Hilfe bei leichten Symptomen anbieten

Zusammenfassung und Ausblick

Kontaktdermatitis ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Hauterkrankung. Durch das Erkennen der auslösenden Substanzen und die Anwendung geeigneter Schutzmaßnahmen können viele Fälle vermieden oder gut kontrolliert werden. Frühzeitige ärztliche Beratung und gezielte Behandlungen helfen, das Leiden zu minimieren und eine schnelle Heilung zu fördern.

Über Patrick Sklomeit MD

Patrick Sklomeit MD ist Spezialist für ästhetisch dermatologische Chirurgie und klassische Dermatologie bei „Aesthmedic ästhetische Medizin am KaDeWe“ sowie in der „Praxis für Dermatologie und Chirurgie“ in Berlin. Seine Approbation erhielt er in Hamburg. Neben seiner operativen Tätigkeit sammelt er seit 2010 umfangreiche Erfahrung in der Notfallmedizin im Rettungsdienst. Zudem hat Patrick Sklomeit MD an mehreren Auslandsreisen als Entwicklungshelfer im Irak, in Ghana und in Marokko teilgenommen. In der Praxis kombiniert er sein umfangreiches Wissen und seine Fähigkeiten in einem hochspezialisierten und anspruchsvollen Bereich der Medizin.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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